Polizist:in (mittlerer Dienst)
Viele Kinder und Jugendliche wollen Polizist beziehungsweise Polizistin werden. Bis dahin ist es aber ein ziemlich langer Weg. Wir verraten dir alles, was du über die Ausbildung zum Polizeivollzugsbeamten wissen musst. Von den Voraussetzungen und dem langen Bewerbungsprozess über Infos zu Ausbildungsinhalten und Ablauf bis hin zu Gehaltsaussichten und Karriereperspektiven.
5 Facts über die Ausbildung zum Polizisten
Die Ausbildung kannst du bei der Bundespolizei oder einer Landespolizei machen.
Es gibt verschiedene Laufbahnen: mittlerer Dienst und gehobener Dienst (duales Studium Polizei).
Die Ausbildung gehört zu den bestbezahlten Ausbildungsberufen.
Es gibt ziemlich konkrete Voraussetzungen (Alter, Nationalität, Schulabschluss).
Du musst dich in der Regel schon ein Jahr vor Ausbildungsbeginn bewerben.
Wichtig: Die Ausbildung bei der Polizei ist landesrechtlich geregelt, das heißt es kann ein paar Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern geben. Das ist zum Beispiel bei der Bezeichnung der Ausbildung der Fall. Da können dir unter anderem auch folgende Bezeichnungen begegnen:
Polizeivollzugsbeamter/-beamtin
Polizeimeister/in
Auch die Laufbahnbezeichnungen unterscheiden sich je nach Bundesland. Alle wichtigen Infos dazu bekommst du in unserem Ratgeber zum Thema Beamtenausbildung.
Wie der Weg genau aussieht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Vorab steht die Entscheidung an, ob du in den mittleren Dienst oder den gehobenen Dienst gehen möchtest. Da gibt es verschiedene Voraussetzungen. Neben den verschiedenen Laufbahnen, hast du auch noch die Wahl, ob du die Ausbildung beziehungsweise das duale Studium bei der Bundespolizei oder bei einer Landespolizei machst.
Was ist der Unterschied zwischen Landespolizei und Bundespolizei?
In Deutschland gibt es verschiedene polizeiliche Behörden: die Landespolizei, die Bundespolizei, das BKA und die Polizei des Deutschen Bundestages – jede Behörde hat andere Zuständigkeitsbereiche. Die Landes- oder Schutzpolizei kümmert sich etwa um Delikte wie Diebstähle oder Verkehrsunfälle und ist in jedem Bundesland eigenständig organisiert. Die Bundespolizei ist in ganz Deutschland einheitlich geregelt und übernimmt beispielsweise Aufgaben an Bahnhöfen, Flughäfen und Grenzen.
Im ersten Schritt musst du dich natürlich erstmal bei der Polizei bewerben – das geht ganz bequem online. Anschließend musst du verschiedene Tests überstehen und deine Tauglichkeit für den Polizeidienst unter Beweis stellen. Dazu gehören zum Beispiel ein Sporttest, ein Vorstellungsgespräch, Assessment-Center und eine ärztliche Untersuchung. Hast du das alles geschafft, kannst du mit der Ausbildung anfangen und Polizistin beziehungsweise Polizist werden.
Was macht ein Polizeivollzugsbeamter im mittleren Dienst?
Polizisten haben einen ziemlich abwechslungsreichen Job. Bei den täglichen Aufgaben macht es einen großen Unterschied, ob du bei der Landes- oder der Bundespolizei bist.
Was machen Polizisten bei der Landespolizei?
Die Polizisten der Landespolizeien übernehmen ganz klassische Aufgaben wie Wach- und Streifendienst oder die Aufklärung von Ordnungswidrigkeiten. Ein Großteil der Arbeit spielt sich auf der Wache ab. Da geht es dann zum Beispiel um die Aufnahme von Anzeigen oder das Schreiben von Berichten. Im Außendienst ist dann etwas mehr Action – beispielsweise bei der Verkehrsüberwachung oder bei der Befragung von Zeugen.
Die Aufgaben bei einer Landespolizei (Beispiele):
Wach- und Streifendienst
Aufklärung von Verbrechen (Zeugen befragen, Beweismittel sichern)
Fahndung und Festnahme von Rechtsbrechern
Verkehrsüberwachung
Bereitschaftsdienst
Was machen Bundespolizisten?
Die Bundespolizei hat teilweise ähnliche Aufgaben wie die Landespolizei, aber komplett andere Zuständigkeitsbereiche. Bundespolizistinnen und Bundespolizisten sind hauptsächlich an Flughäfen oder Bahnhöfen im Einsatz. Da übernehmen sie unter anderem grenzpolitische Aufgaben – also zum Beispiel die Aufklärung grenzüberschreitender Verbrechen und die Sicherung der Grenzen der Bundesrepublik Deutschland.
Die Aufgaben bei der Bundespolizei (Beispiele):
Grenzen überwachen
Bahnanlagen kontrollieren
Bundesorgane schützen (z. B. Bundesministerien, Konsulate)
Großveranstaltungen sichern (z. B. Fußballspiele, Demonstrationen)
Kriminalitätsbekämpfung
Und dann gibt es da auch noch die Bundesbereitschaftspolizei. Die hast du bestimmt schon mal gesehen, wenn du bei einem Fußballspiel oder bei einer Demonstration warst. Die Polizisten vor Ort sind alle von der Bundespolizei und sorgen für einen sicheren Ablauf.
Bei den Außeneinsätzen hast du mit vielen verschiedenen Menschen zu tun, zum Beispiel mit Opfern von Straftaten, mit Demonstranten, Fußballfans, Reisenden oder Politikern. Da kann es während der Arbeit auch mal ziemlich turbulent zugehen.

Wie läuft die Ausbildung bei der Polizei im mittleren Dienst ab?
Die Ausbildung zum Polizisten im mittleren Dienst ist ganz genau geregelt. Insgesamt gibt es drei verschiedene Ausbildungsabschnitte. Je nach Bundesland gibt es für die einzelnen Abschnitte verschiedene Bezeichnungen.
Grundausbildung (12 Monate)
Fachausbildung (12 Monate)
Abschlussausbildung (6 Monate)
Nach der eher theoretisch geprägten Grundausbildung an der Polizeiakademie folgt die Fachausbildung auf dem Revier. Da geht es dann voll in die Praxis – zum Beispiel beim Einführungspraktikum oder beim Aufbaupraktikum. Zwischen Grund- und Fachausbildung steht noch eine Zwischenprüfung an. Die letzten sechs Monate verbringst du mit der Abschlussausbildung.
Am Ende der Ausbildung steht dann die Laufbahnprüfung an. Wenn du die bestanden hast, bist du Polizeivollzugsbeamter, Polizeimeister oder Polizeiobermeister – die Bezeichnungen unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland.
Nach deiner Einstellung wirst du außerdem zum Beamtenbeziehungsweise zur Beamtin auf Widerruf ernannt. Nach Ablauf der Probezeit wirst du dann Beamter auf Lebenszeit – das bringt echt viele Vorteile mit sich. Welche Vorteile das genau sind, verraten wir dir in unserem Beamtenratgeber.
Was lernt man in der Ausbildung zum Polizeivollzugsbeamten?
Wie bei jeder dualen Ausbildung gibt es auch bei der Ausbildung zum Polizeivollzugsbeamten theoretische und praktische Ausbildungsabschnitte.
Theoretische Ausbildung (Beispiele):
Staats- und Verfassungsrecht
Einsatz- und Verkehrslehre
Kriminalwissenschaften
Praktische Ausbildung (Beispiele):
Polizeitraining
Einsatzausbildung
Klassische Aufgaben im Polizeivollzugsdienst

Wie lange dauert die Ausbildung zum Polizisten im mittleren Dienst?
Die Ausbildung zum Polizeivollzugsbeamten im mittleren Dienst dauert in der Regel 30 Monate, also zweieinhalb Jahre. Die Grund- und Fachausbildung dauert jeweils zwölf Monate – für die Abschlussausbildung sind dann nochmal sechs Monate angesetzt.
Wie sind die Arbeitszeiten als Polizist im mittleren Dienst?
Polizisten arbeiten überwiegend im Schichtdienst, was bedeutet, dass du auch am späten Abend oder in der Nacht deine Pflicht erfüllen wirst. Spätestens nach deiner Ausbildung musst du dich also an die ständig wechselnden Arbeits- und Schlafzeiten gewöhnen.
Für die Ausbildung zum Polizisten gibt es ziemlich konkrete Voraussetzungen. Bitte denk daran, dass es bei der Bundespolizei und der Landespolizei unterschiedliche Voraussetzungen gibt.
Voraussetzungen für den Mittlerer Dienst (Bundespolizei)
Abschluss: Realschule oder Hauptschule mit abgeschlossener Berufsausbildung
Alter: 16-27 Jahre
Staatsbürgerschaft: deutsch (oder Staatsbürger eines EU-Mitgliedsstaats)
Schulfächer: Deutsch + Englisch (mindestens Note 4), Sport (mindestens Note 3)
Sport: Deutsches Schwimmabzeichen in Bronze
Führerschein: Klasse B (kann bis zum Ende der Ausbildung nachgereicht werden)
Sonstiges: Keine sichtbaren Tätowierungen
Voraussetzungen für den Mittlerer Dienst (Landespolizei)
Abschluss: Realschule oder Hauptschule mit abgeschlossener Berufsausbildung
Alter: 16–35 (je nach Bundesland)
Staatsbürgerschaft: deutsch (oder Staatsbürger eines EU-Mitgliedsstaats)
Unterschiedliche Voraussetzungen bei den Landespolizeien
Achtung: Bei der Landespolizei unterscheiden sich die Voraussetzungen von Bundesland zu Bundesland! Das betrifft vor allem das Höchst- bzw. Mindestalter und die Mindestgröße. Hier ist es aber oft so, dass auch Ausnahmen möglich sind. Recherchier also nochmal unbedingt genau, welche Einstellungsvoraussetzungen du in deinem Bundesland erfüllen musst.
In manchen Bundesländern gibt es noch folgende Voraussetzungen:
keine sichtbaren Tätowierungen (fast alle Bundesländer)
Führerschein Klasse B (u. a. Berlin, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein)
Nachweis für sportliche Leistungsfähigkeit (u. a. Baden-Württemberg, Sachsen, Thüringen)
bestimmter Body-Mass-Index (BMI) (nur Baden-Württemberg + Hamburg)
bestimmtes Sehvermögen (nur Berlin + Hamburg)
Wichtig: Die hier aufgelisteten Voraussetzungen gelten nur für die Ausbildung zum Polizisten im mittleren Dienst!Möchtest du in den gehobenen Dienst bei der Polizei, musst du ein Studium machen. Da gibt es dann andere Voraussetzungen – du brauchst zum Beispiel mindestens die Fachhochschulreife.
Persönliche Eigenschaften für den Polizeidienst
Um einem Täter auf die Schliche zu kommen, ist die Arbeit im Team besonders wichtig. Du solltest für deine Ausbildung bei der Polizei also kommunikativ und aufgeschlossen sein und auch ein hohes Maß an Belastbarkeit mitbringen – denn die Eindrücke, die man sammelt, lassen einen manchmal auch nach der Arbeit nicht los.
Welchen Schulabschluss brauche ich für eine Ausbildung bei der Polizei?
Für die Ausbildung zum Polizeivollzugsbeamten im mittleren Dienst brauchst du die Mittlere Reife (Realschulabschluss) oder einen Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung. Die Ausbildung muss allerdings eine sogenannte förderliche Ausbildung sein – das heißt, du musst in der Ausbildung Dinge gelernt haben, die dir auch für die Ausbildung zum Polizisten etwas bringen.
Wie alt muss man sein, um Polizist zu werden?
Bei den Landespolizeien gibt es ein Mindestalter von 16 oder 17 Jahren. Das hängt vom jeweiligen Bundesland ab. Die Ausbildung bei der Bundespolizei kannst du bereits mit 16 beginnen.
Wie sieht der Einstellungstest bei der Polizei aus?
Bevor du dein Amt als Ordnungshüter antreten kannst, wird deine Polizeidiensttauglichkeit im Rahmen deiner Bewerbung in einem speziellen Auswahlverfahren geprüft. Dabei handelt es sich um einen Einstellungstest, der aus verschiedenen Elementen besteht.
Schriftlicher Test
Sportlicher Test
Polizeiärztlicher Untersuchung
Vorstellungsgespräch
Tipp: Wenn du dich entschlossen hast, deine Ausbildung bei der Polizei zu absolvieren, erkundigst du dich am besten beim Einstellungsberater in deiner Nähe nach den genauen Anforderungen.

Wie viel verdient ein Polizist in der Ausbildung?
In der Ausbildung verdienen Polizisten im mittleren Dienst zwischen 1.275 und 1.368 Eurobrutto monatlich.
Wie viel du genau verdienst, hängt davon ab, ob du die Ausbildung bei der Bundespolizei oder bei einer Landespolizei machst.
Bundespolizei: Als Polizeianwärter im mittleren Dienst der Bundespolizei liegt das Anwärtergehalt bei exakt 1.307 Euro brutto im Monat.
Landespolizei: Machst du die Ausbildung bei einer Landespolizeibekommst du je nach Bundeslandzwischen 1.275 und 1.368 Euro monatlich.
5 Fakten über das Gehalt bei der Polizei
Das Azubi-Gehalt heißt offiziell Anwärtergrundbetrag.
Es gibt Gehaltsunterschiede zwischen Bundespolizei und Landespolizei.
Die Vergütung bleibt während der gesamten Ausbildung gleich – vom ersten bis zum letzten Monat.
Die Ausbildung gehört zu denbestbezahlten Ausbildungen.
Das Einstiegsgehalt ist in den sogenannten Besoldungsgruppen genau festgelegt.
Polizei Ausbildungsvergütung nach Bundesland
Bundesland | Anwärtergrundbetrag (brutto im Monat) |
---|---|
Baden-Württemberg (BW) | 1.343 Euro |
Bayern | 1.360 Euro |
Berlin | 1.318 Euro |
Brandenburg | 1.368 Euro |
Bremen | 1.283 Euro |
Hamburg | 1.318 Euro |
Hessen | 1.305 Euro |
Mecklenburg-Vorpommern (MVP) | 1.290 Euro |
Niedersachsen | 1.259 Euro |
Nordrhein-Westfalen (NRW) | 1.350 Euro |
Rheinland-Pfalz (RLP) | 1.322 Euro |
Saarland | 1.274 Euro |
Sachsen | 1.328 Euro |
Sachsen-Anhalt | 1.309 Euro |
Schleswig-Holstein | 1.317 Euro |
Thüringen | 1.314 Euro |
Quelle: dbb beamtenbund und tarifunion (Besoldungstabellen Dezember 2022/April 2023)
Da der Polizeiberuf ein Beamtenberuf ist, wirst du als Polizist anders besteuert. Das Beste daran: Dir werden keineSozialabgabenvom Gehalt abgezogen. Mit deinem Ausbildungsgehalt bist du zwar etwas über dem Grundfreibetrag – und musst dementsprechend Lohnsteuerbezahlen – aber die Lohnsteuer fällt kaum ins Gewicht. Deswegen kommt am Ende fast das komplette Bruttogehalt auf deinem Konto an. In manchen Stellenausschreibungen ist deswegen auch direkt das Netto-Ausbildungsgehalt angegeben.
Tarifvertrag & Besoldungsgruppe
Polizisten sind Beamte und werden nach Tarifvertrag bezahlt. Im Tarifvertrag gibt es verschiedene Besoldungsgruppen mit unterschiedlichen Erfahrungsstufen. Im Tarifvertrag ist genau festgelegt, wann du in die nächsthöhere Stufe aufsteigst – das kommt dann einer „Gehaltserhöhung“ gleich.
Info: Während bei der Landespolizei die Vergütung nach festen Tarifverträgen gezahlt wird, entscheidet der Bund per Gesetz über die Höhe der Besoldung.
Wie hoch ist das Einstiegsgehalt als Polizeivollzugsbeamter im mittleren Dienst nach der Ausbildung?
Nach der Ausbildung zum Polizisten bekommst du ein Einstiegsgehalt von 2.515 Euro bis 2.615 Euro brutto im Monat. Das hängt wieder davon ab, ob du bei der Landespolizei oder der Bundespolizei bist.
Bei den Landespolizeien wirst du in die Besoldungsgruppe A6 eingruppiert. In Stufe 1 liegt das Gehalt hier bei 2.515 Euro. Bei der Bundespolizei kommst du nach der Ausbildung direkt in die Besoldungsgruppe A7 – da gibt es dann 100 Euro mehr Gehalt, also 2.615 Euro.
Wichtig: Zum Grundgehalt kommen dann noch Zuschläge, zum Beispiel für Nachtschichten oder Dienste an Sonn- und Feiertagen. Außerdem musst du als Beamter keine Sozialversicherungsbeiträge zahlen.
Wie viel kann ich als Polizist im mittleren Dienst später verdienen?
Im mittleren Dienst liegt das Gehalt eines Polizisten zwischen 2.515 und 3.878 Euro brutto im Monat.
Wie viel du später als Polizist wann verdienst, kannst du ganz bequem in den Besoldungstabellen nachlesen. In Erfahrungsstufe 8 der Besoldungsgruppe A9 liegt das Bruttogrundgehalt bei 3.878 Euro im Monat. Das ist das höchste Grundgehalt, das du im mittleren Dienst bekommen kannst. Da kommen auch noch Zuschläge dazu.
Aber Achtung: Beim Gehalt kann es kleine Unterschiede zwischen Bundes- und Landespolizei geben. Die Landespolizeien orientieren sich zwar am Bundesbesoldungsgesetz, bei den Grundgehältern kann es aber zu kleinen Abweichungen kommen.
Wie viel du später als Polizist verdienst, hängt nicht nur von deiner Berufserfahrung ab, sondern auch von anderen Faktoren:
Dienstgrad
Alter
Familienstand
Es gilt: Je mehr Berufserfahrung du sammelst, desto mehr verdienst du. Außerdem steigt dein Gehalt auch, wenn du Kinder hast oder befördert wirst.

Nach der Ausbildung zum Polizeivollzugsbeamten beziehungsweise zur Polizeivollzugsbeamtin ist natürlich noch nicht Schluss. Wenn du später mehr Verantwortung übernehmen und mehr Geld verdienen möchtest, gibt es verschiedene Fort- und Weiterbildungen.
Duales Studium gehobener Polizeivollzugsdienst
Du kannst zum Beispiel nach der Ausbildung noch ein duales Studium bei der Polizei machen. Das ebnet dir den Weg in den gehobenen Dienst. Dafür musst du zunächst einige Jahre erfolgreich im Beruf arbeiten. In dieser Zeit solltest du zeigen, dass du ein guter Polizist bist, um von deinen Vorgesetzten für einen Laufbahnwechsel empfohlen zu werden. Im gehobenen Dienst werden deine Aufgaben vielfältiger, du kannst zum Beispiel auch leitende Funktionen übernehmen.
In einigen Bundesländern in Deutschland steigst du mit Beginn des dualen Studiums als Kommissaranwärter direkt in den gehobenen Polizeivollzugsdienst ein. Nach drei Jahren im dualen Studium wirst du nach dem Bestehen der Laufbahnprüfung offiziell zum Polizeikommissar oder zur Polizeikommissarin ernannt und hast außerdem einen Bachelorabschluss. Du beginnst dann im Einstiegs- oder auch Eingangsamt des gehobenen Dienstes.
Höherer Dienst
Der höhere Dienst ist die höchste Laufbahn für Beamte der Bundesrepublik Deutschland. Dafür brauchst du einen Master oder einen gleichwertigen Abschluss. Du kannst nun größere Dienststellen, Polizeieinheiten und -einrichtungen leiten. Du kannst dann auch allgemeine Fortbildungen an der Bundespolizeiakademie (BPOLAK) machen.
Berufliche Fortbildungen
Als Polizeivollzugsbeamter kann man an Lehrgängen und Seminaren teilnehmen, die dich in deinem jeweiligen Arbeitsbereich weiterbringen. Von Gebärdensprache über interkulturelle Seminare oder einer Weiterbildung zum Personenschützer – es bietet sich dir ein breites Angebot an kostenlosen Möglichkeiten.
Beruflicher Aufstieg
Durch die Teilnahme an verwaltungsinternen Lehrgängen zur Weiterqualifizierung kannst du in höhere Ämter oder in die nächsthöhere Laufbahn aufsteigen.
Bewerbung
Von der Bewerbung bis hin zum unterschriebenen Ausbildungsvertrag ist es bei der Polizei ein echt langer Weg. Abgesehen von den ziemlich konkreten Voraussetzungen, die du erstmal erfüllen musst, um dich überhaupt bewerben zu dürfen, warten noch weitere Hürden wie Vorstellungsgespräch und Einstellungstest auf dich.
Wie bewerbe ich mich bei der Polizei?
Du bewirbst dich entweder bei der Landespolizei deines Bundeslands oder direkt bei der Bundespolizei – je nachdem, wo du hin möchtest. Der gesamte Bewerbungsprozess läuft mittlerweile online ab. Auf Ausbildung.de findest du passende Stellenausschreibungen.
Worauf muss ich bei meiner Bewerbung bei der Polizei achten?
Wie auch bei der Bundeswehr, müssen die Bewerber eine generelle Tauglichkeit aufweisen. Das heißt, du solltest körperlich fit und beschwerdefrei sein. Dazu gibt es bei manchen Polizeibehörden eine Mindestgröße und eine Altersgrenze.
Bevor du dich bewirbst, solltest du also genau checken, welche Einstellungsvoraussetzungen es genau gibt und ob du die auch erfüllst. Hast du Fragen dazu, kannst du dich direkt an einen Einstellungsberater der Polizei wenden – die helfen dir weiter.
Bewerbungsunterlagen Polizei
Deine Bewerbungsunterlagen müssen folgendes enthalten:
Anschreiben
Lebenslauf
Anlagen(Zeugnisse, Praktikumsbescheinigungen etc.)
Weitere Tipps für deine Bewerbung bekommst die in unserem Bewerbungsratgeber.
Wann muss ich mich für die Ausbildung bei der Polizei bewerben?
Bei der Bundespolizei beginnt die Ausbildung immer am 1. September des Jahres. Wie die Bewerbungsfristen genau aussehen, erfährst du auf dem Bewerbungsportal der Bundespolizei.
Bei den Landespolizeien ist es etwas komplizierter. Es gibt nämlich keine einheitlichen Bewerbungsfristen. Jedes Bundeland legt den Bewerbungszeitraum selbst fest – recherchier also individuell für dein Bundesland, wann du dich bewerben kannst beziehungsweise musst. Manche Landespolizeien haben zwei Einstellungstermine pro Jahr, manche nur einen.
Achtung: In der Regel startet die Bewerbungsphase bereits ein Jahr vor Ausbildungsbeginn. Möchtest du direkt nach der Schule mit der Ausbildung starten, musst du dich also schon zu Beginn des letzten Schuljahrs bewerben.
Deine Bewerbungsunterlagen kannst du dann auf dem Bewerbungsportal der betreffenden Polizeibehörde hochladen. Da wir dann auch genau erklärt, wie der Bewerbungsprozess weiter abläuft.
Einstellungstermine für den mittleren Dienst bei der Polizei
Bundesland | Einstellungstermin |
---|---|
Baden-Württemberg (BW) | März + September |
Bayern | März + September |
Berlin | März + September |
Brandenburg | April + Oktober |
Bremen | 1. Oktober |
Hamburg | Februar + August |
Hessen | Februar + September |
Mecklenburg-Vorpommern (MVP) | 1. August |
Niedersachsen | April + Oktober |
Nordrhein-Westfalen (NRW) | 1. September |
Rheinland-Pfalz | Mai + Oktober |
Saarland | 1. Oktober |
Sachsen | 1. September |
Sachsen-Anhalt | März + September |
Schleswig-Holstein | Februar + August |
Thüringen | 1. Oktober |
Wichtig: Das sind die Einstellungstermine, NICHT die Bewerbungszeiträume! In der Regel musst du dich mindestens ein Jahr vor Einstellungstermin bei der Polizei bewerben. Die genauen Bewerbungszeiträume findest du auf den Websites der einzelnen Polizeibehörden. |
Tipp: In unserem Ratgeber zum Ausbildungsstart haben wir alle Fristen und Terminefür dich aufgelistet.
Du solltest Polizist:in (mittlerer Dienst) werden, wenn …
- du ein ausgeprägtes Rechtsempfinden hast.
- du auch in brenzligen Situationen einen klaren Kopf behältst.
- du dich gut durchsetzen kannst und hinter dem stehst, was du tust.
Du solltest auf keinen Fall Polizist:in (mittlerer Dienst) werden, wenn …
- du ein Gewohnheitstier bist und jeden Tag die gleichen Abläufe haben möchtest.
- Sport für dich Mord ist.
- du gerne schneller Auto fährst, als die Polizei erlaubt.
Du hast noch Fragen?
Dann schau dir unser FAQ mit den meistgestellten Fragen an.
FAQs
Wie lange dauert es bis man Polizist ist? ›
Die Ausbildung bei der Polizei dauert 2 bis maximal 2,5 Jahre. Nimmst Du ein Studium auf, um Polizist werden zu können, liegt die Ausbildungsdauer in der Regel bei 3 Jahren.
Was braucht man um eine Ausbildung bei der Polizei zu machen? ›- Alter bei der Einstellung zwischen 16 und 34 Jahren.
- Mindestgröße 160 cm.
- Kein Über- oder Untergewicht (BMI zwischen 18 und 27,5)
- Keine Tätowierungen, die beim Tragen der Uniform sichtbar sind.
- Fahrerlaubnis der Klasse B (spätestens zum Ende der Ausbildung vorzulegen)
Haberfeld sagte dem US-Sender NPR, im Durchschnitt dauere die Polizeiausbildung 15 bis 16 Wochen. Polizeischüler lernen dabei vor allem den Gebrauch der Schusswaffe und etwas lokales und Bundesrecht. Zudem kommen ein paar Stunden in verschiedenen Sozialwissenschaften hinzu.
Welche Noten braucht man um sich bei der Polizei zu bewerben? ›Damit deine Bewerbung erfolgreich sein kann, solltest du in den Fächern Deutsch und Englisch mindestens die Note 4 (ausreichend) sowie im Fach Sport mindestens die Note 3 (befriedigend) auf deinem Abschlusszeugnis erzielt haben.
In welchen Fächern muss man gut sein wenn man Polizist werden will? ›Realschulabschluss mit einem Gesamtnotenschnitt von mindestens 3,3. Mindestens die Note 3 in den Fächern Mathematik und Deutsch. Dein Sozialverhalten muss mindestens mit “entspricht den Erwartungen” beurteilt worden sein.